Niälächemi oder Burgunderkamin

Mit den obigen Begriffen kann ein „Normalsterblicher“ wenig anfangen. Aber es war ein wichtiger Schritt hin zum Kamin, wie wir es heute kennen. Ursprünglich brannte in den Bauernhäusern ein offenes Feuer, wie wir das heute noch in einigen Alphütten antreffen können. Später wurde der Rauch über dem offenen Feuer mit einem Rauchfang der „Chemischoos“, gefangen und mit dem Kaminschlot über das Dach ins Freie geführt. Solche ausladende Bretterkamine wurden Burgunderkamine genannt. Diese kamen von Berneroberland über den Brünig bis nach Giswil.

 

Rauchfänge aus Rutengeflecht und mit Kalkmörtel verputzt dienten dem gleichen Zweck und werden in unserer Gegend „Niälächemi“ genannt. In Giswil ist nur noch ein Exemplar dieser archaisch anmutenden Technik erhalten, es befindet sich in einem Bergheimet im Grossteilerberg.

 

Der nächste und letzte Schritt war dann der völlig geschlossene Rauchzug aus Ofen und Herd ins Kamin. Das verputzte „Niälächemi“ hatte beträchtliche Ausmasse und und gab der „Chemiloibä“ ihren Namen.